Portrait

Ludwig Brunner stieß bei Forstarbeiten auf jahrhundertealte Zirbenwurzeln.

Von Nicole Kari/Kleine Zeitung

Betrachtet man die uralten Zirbenwurzeln, die Ludwig Brunner aus seinem Wald in Obervellach gebaggert hat, verspürt man einen Hauch Ehrfurcht. Die ältesten seiner Wurzelkolosse sind im Schnitt einige hundert Jahre alt. Ihr Ursprung geht zurück auf die Zeit von Kaiser Joseph II.

Im Zuge eines Forstwegbaus ist der Landwirt zufällig auf diese Erdschätze gestoßen. Bislang konnten die Baumwurzeln also in der Erde bleiben, niemand wusste davon. Dank seiner langjährigen Erfahrung in der Forstwirtschaft erkannte Brunner, der eine Holzschlägerungsfirma hat, dass dieses Wurzelholz etwas Besonderes sein muss. „Da ich selbst alle Geräte dafür habe, war es finanziell leistbar, die bis zu einer Tonne schweren Wurzeln aus dem Wald zu holen.“

Einzigartiges Produkt

Mit dem besonderen Wurzelholz hat Brunner einiges vor: Er will damit Tisch-Unikate fertigen lassen. Dabei kombiniert er das Zirbenholz mit Stein, Glas und Edelstahl, je nach Kundenwunsch. „Bis zur Verarbeitung brauchen die Wurzeln die Höhenluft und die feuchte Umgebung des Waldbodens, sonst trocknen sie aus“, erzählt Brunner. Deshalb werden sie aus- und an einer anderen Stelle im Wald wieder eingegraben.

Es ist eine besondere Wurzelbehandlung, die viel Zeit benötigt. „Das mache ich sonntags in aller Ruhe, um das Holz ja nicht zu beschädigen“, sagt der Oberkärntner. Bis Brunner das Holz mit einem Hochdruckreiniger von eingewachsenen Steinen, Erdreich und Rinde befreit hat, vergehen zwei Arbeitstage.

Nur etwa 100 Stück

Die Lieferzeit für einen Tisch beträgt rund fünf Monate. Wie viele kann Brunner produzieren? „Das hängt davon ab, wie viele Wurzeln ich noch finde. Ich rechne mit 70 bis 100 Stück.“ Das Holz bleibt komplett unbehandelt. „Zur Reinigung einfach mit lauwarmen Wasser abwischen. In Verbindung mit Sonneneinstrahlung werden sofort wieder die ätherischen Öle freigesetzt“, erklärt der Fachmann.

Der erste Prototyp steht in der Galerie von Kunstfotograf Jens August in Gmünd. Besucher seien begeistert, wenn sie den Tisch sehen. Die Wurzel bleibt, trotz Verarbeitung, das, was sie ist: ein von Natur gemachtes Kunstwerk.

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